Fragmente einer Chronik
Diverse Berichte, Beschlüsse, Interpellationen und anderes zum Thema Südumfahrung, lückenhaft zusammengestellt und ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
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Aus dem Inhalt: [...] Die geplante Südumfahrung ist ein weiteres Produkt einer Siedlungspolitik, welche auf kantonaler Stufe weitgehend auf Lenkung verzichtet und die erforderliche Abstimmung zwischen Siedlungsentwicklung und Verkehr vermissen lässt. Dieses neue und bisher grösste Umfahrungsprojekt im Kanton kostet laut Regierung 1,2 Milliarden, aber mit seinen vier geplanten Tunnels wird es wahrscheinlich teurer. Damit würde dieses weitere Grossprojekt auf viele Jahre hinaus zahlreiche kleinere Verkehrsprojekte blockieren, welche in ihrer Summe weit höheren Nutzen erbringen und entsprechend höhere Priorität haben sollten. Bereits heute moniert zudem das zuständige Tiefbauamt nicht ausreichende Mittel für den Werterhalt der bestehenden Strasseninfrastruktur. Mit der Inbetriebnahme der unterhaltsaufwändigen und kostenintensiven Umfahrungsbauwerke Sissach, H2 (Liestal - Pratteln) und Zwingen/Laufen wird sich diese Situation noch massiv verschärfen. Auch aus dieser Perspektive bringt ein weiteres unterhalts- und kostenintensives Grossprojekt schwerwiegende Nachteile. Sogar mit einer von der Regierung veranlassten Studie liess sich ein Nutzen der Südumfahrung nicht beweisen. Die südliche Einmündung ins bestehende Netz erfolgt vor dem Abschnitt Aesch-Eggfluhtunnel, der schon heute chronisch überlastet ist. Dort würde die Südumfahrung zusätzliche, kaum lösbare Stauprobleme mit sich bringen. Die Südumfahrung ist als Glied einer zweiten Nord-Süd Achse gedacht: Von Frankreich und Deutschland über die Südumfahrung, die H18 und die Transjurane nach Süden. Dieser internationale Lastwagen-Korridor ist für das kleine Leimental nicht tragbar. Randquartiere von Oberwil, Biel-Benken, Therwil und Ettingen würden mit Verkehrslärm und Abgasen belastet. Die schönsten Naherholungsgebiete, wertvolles Kulturland und 190 Familiengärten müssten der Südumfahrung geopfert werden. Alle vier betroffenen Gemeinden im Leimental haben deshalb die Südumfahrung mit vielfachem Mehr abgelehnt. Aus den genannten Gründen ist auf die Aufnahme der Südumfahrung in den Richtplan zu verzichten, dieselbe im Agglomerationsprogramm zu streichen und allfällige Anträge beim Bund betreffend Aufnahme ins Grundnetz sind zu annullieren. Der Regierungsrat wird beauftragt, sämtliche Planungsschritte im Zusammenhang mit der Südumfahrung einzustellen. [...] |